TUI beugt sich Facebook-Protesten von Tierfreunden

Nachdem das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) am
Dienstag vermeldet hatte, dass TUI wieder ein Delfinarium in der
Türkei im Programm hat, führten zahlreiche Prostete auf der
TUI-Plattform im sozialen Netzwerk Facebook zum Erfolg für die
Tierfreunde.

Europas größter Reiseveranstalter hatte sich vor drei Jahren
ebenso wie alle anderen großen deutschen Reisekonzerne mit der
Forderung des WDSF solidarisch erklärt und das Angebot von
Delfinarien in der gesamten Türkei gestoppt.

Das WDSF hatte festgestellt, dass in dem von TUI jetzt erneut
angeboteten Sealanya-Delfinarium im Jahr 2008 zur Eröffnung zehn
Delfine aus der grausamen Delfintreibjagd in Taiji/Japan importiert
worden waren und inzwischen sieben dieser Tiere verstorben seien. Die
Haltungsbedingungen der Delfine wären laut Fotodokumentation
weiterhin katastrophal, so das WDSF. Die Delfin-Trainer würden
stehend auf den empfindlichen Schnauzen der Tiere surfen und Besucher
würden den Beckenrand mit Straßenschuhen begehen, was eine erhebliche
Infektionsgefahr für die Delfine darstelle.

Hunderte von persönlichen Beiträgen von Tierfreunden auf der
TUI-Facebook-Seite setzten nach dem WDSF-Aufruf den Reisekonzern TUI
den ganzen Dienstag über unter Druck, den Ticket-Verkauf sofort
wieder zu stoppen.

Am Dienstagabend veröffentlichte TUI eine Depesche auf Facebook
unter http://on.fb.me/12bKn67, dass nach stundenlangen Diskussionen
mit der TUI-Geschäftsführung und dem TUI-Nachhaltigkeitsbeauftragten,
Prof. Dr. Harald Zeiss, über die Kritik entschieden worden sei:
„Liebe Tierfreunde, wir haben uns entschieden, ab sofort den Verkauf
der Ausflüge in das Sealanya Delfinarium in der Türkei zu stoppen.“
Weiter heißt es, dass TUI sich nach einer letztjährigen
beanstandungsfreien Überprüfung durch den britischen Reiseverband
ABTA „das Delfinarium nochmal sehr genau mit Experten anschauen wird“
und man dann entscheiden wolle, ob der Ausflug auch zukünftig nicht
mehr angeboten wird.“

WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller dazu: „Die Aussage von TUI
ist das übliche Wischiwaschi. Man hält sich immer eine Hintertür
offen, obwohl die Beweislage der Tierquälerei erdrückend ist.“ So
sehen es offenbar auch etliche der über 680 Facebook-Nutzer, die den
Beitrag von TUI „geliked“ haben. Viele von ihnen wollen auf eine
künftige Buchung bei dem Reiseriesen verzichten.

Hintergrund WDSF-Info:
http://www.wdsf.eu/index.php/delfinarien/delfinarien-tuerkei/alanya

TUI-Facebook: https://www.facebook.com/TUI.com?fref=ts

Das gemeinnützige Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) ist eine der
weltweit aktivsten Organisationen zum Schutz von Meeressäugetieren
mit Vor-Ort-Protestaktionen und juristischen Interventionen gegen
katastrophale Haltungen in Delfinarien und Tierquälerei. Das WDSF
initiiert wissenschaftliche Expertisen über Delfinhaltung und
Delfinarien. Mehrere Delfinarien konnten aufgrund fachlich
begründeter Eingaben gegenüber den Fachaufsichtsbehörden und
Regierungen (z.B. Münster, Schweiz u. Türkei) und durch langjährige
kooperative Protestaktionen (Heide-Park Soltau, Gardaland/Italien)
geschlossen oder verhindert werden (Delfinarium Rügen. Das WDSF nimmt
an Tagungen der Internationalen Walfangkommission (IWC) teil und
interveniert gegen den internationalen Walfang.

www.wdsf.de

Pressekontakt:
Jürgen Ortmüller
Gesellschafter-Geschäftsführer u. Gründer WDSF
mobil: 0151 24030 952

Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)
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