Der 63-Jährige, der vor allem Führungskräfte aus dem oberen Management bei der beruflichen Neuorientierung unterstützt, weiß, dass sich die Manager häufig selbst im Weg stehen: „Fach- und Führungskräfte jenseits der 50 haben jahrelang hart an ihrer Karriere gearbeitet, verdienen gut – aber befinden sich gedanklich oft bereits auf der beruflichen Landebahn. Behaglich in ihrer Komfortzone aus gesetzlichem Schutz, Status und gutem Gehalt eingerichtet, scheuen sie sich davor, auf die Startbahn zurückzukehren und noch einmal richtig reinzuhängen oder gar Neuland zu betreten.“ Gerade angesichts der zunehmenden Digitalisierung der Wirtschaft können sie mit dieser Haltung aber schnell ihre Karriere gefährden. Der Berater empfiehlt Fach- und Führungskräften „etwas mehr Heynckes-Spirit“: „Manager sollten auch noch mit 50plus neugierig bleiben, sich etwas zutrauen und Zeit und Energie in das „Unternehmen Ich“ investieren, um längerfristig wettbewerbsfähig zu bleiben“, sagt der Berater. Schließlich hat man mit 55 Jahren noch zehn bis 15 Berufsjahre vor sich. Aber auch Unternehmen rät er, ihre Definition von Alter zu überdenken: „Für den FC Bayern München ist Heynckes sicher keine Notlösung, sie vertrauen vielmehr darauf, dass seine Erfahrung, Gelassenheit und Souveränität im Moment das Richtige sind, um die Mannschaft zu stabilisieren. Unternehmen sollten sich daran ein Beispiel nehmen und ihre Altersdefinition sowie den Umgang mit älteren Arbeitnehmern dringend überdenken. Gerade angesichts des Fachkräftemangels kann die deutsche Wirtschaft nicht auf die Lebenserfahrung, die erworbenen Branchen-, Fach- und Spezialkenntnisse älterer Arbeitnehmer verzichten.“