Dass bei solchen Dingen eine Führungsrolle Deutschlands nicht nur akzeptiert, sondern gewünscht wird, ist neu. Es gehört zu den Kuriositäten dieser Wendezeiten, dass man jetzt ausgerechnet den Deutschen, die keine Atommacht sind und deren Bundeswehr oft Anlass zu Spott geboten hat, nun militärisch einiges zutraut. Hat der Umstand, dass die Bundesrepublik jahrzehntelang nirgends mit knallenden Stiefeln aufgetreten ist, Vertrauen geschaffen? Offensichtlich ist jedenfalls, dass die Stetigkeit, mit der der Bundestag anders als etwa der US-Kongress die Ukraine-Hilfen mitträgt, Staaten in aller Welt beeindruckt, nicht zuletzt im Baltikum und in Osteuropa. Vor wenigen Tagen erst warnte Estlands Premierministerin Kaja Kallas ausdrücklich vor „Germany bashing“, dem zeitweise in Mode geratenen Herumhacken auf Deutschland und den Deutschen. Auf manche erscheinen wir inzwischen wie der manchmal etwas langsame, am Ende aber immer hilfreiche und vor allem verlässliche Freund.
Pressekontakt:
Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3222
Original-Content von: Frankfurter Rundschau, übermittelt durch news aktuell
Weitere Artikel zum Thema:
Frankfurter Rundschau: In den Kopf geschossenAn Glaubwürdigkeit und Macht verstümmelt steht Theresa May vor einem selbstverschuldeten Chaos. Mutwillig hat die britische Premierministerin eine unnötige Unterhauswahl vom Zaun gebrochen. Dann führte die 60-Jährige eine Wahlkampagne, von der ein Loyalist am Freitag morgen sagt, seine Partei habe sich nicht ins Knie, sondern in den Kopf geschossen. Pressekontakt: Frankfurter Rundschau Ressort Politik Telefon: 069/2199-3222 Original-Content von: Frankfurter Rund...
Frankfurter Rundschau: In der Freitagausgabe (21. Juli 2017) kommentiert die Frankfurter Rundschau die deutschen Beziehungen zur TürkeiIn der Freitagausgabe (21. Juli 2017) kommentiert die Frankfurter Rundschau die deutschen Beziehungen zur Türkei: Die Regierung macht nun das, was mindestens nötig ist: Sie beschreibt offensichtlich bestehende Reise- und Investitionsrisiken - alles andere wäre fahrlässig. Bei den Wirtschaftssanktionen bleibt sie zurückhaltend: Hermeskredite werden erst mal nur mit einem Fragezeichen versehen. Die Militärhilfe für die Türkei steht nicht zur Dispos...
Frankfurter Rundschau: Pressestimme zur UkraineDie Frankfurter Rundschau kommentiert Deutschlands Rolle in der Ukraine-Krise: An diesem Montag treffen sich Vertreter Russlands und der Ukraine wieder mit Franzosen und Deutschen. Vielleicht schaffen sie ja in diesem Jahr den Ausstieg aus den mentalen und realen Schützengräben. Berlin hat mit Recht den Kontakt zu Russland nie abreißen lassen. Allerdings war die Rücksicht auf Osteuropäer, die sich übergangen fühlen könnten, oft zu groß, um...
Frankfurter Rundschau: Pressestimme zu WeizsäckerDie Frankfurter Rundschau schreibt zu den Verdiensten Richard von Weizsäckers: Es ist heute unumstritten, wie befreiend es war, als der Bundespräsident 1985 zum Kriegsende das Wort "Befreiung" aussprach. Für gegenwärtige Zwecke aber wäre es auch lohnend, sich an Weizsäckers Reden zu Politik und Gesellschaft der Bundesrepublik zu erinnern. Er kleidete die Selbstbezüglichkeit der Parteien in das Begriffspaar "machtversessen" und &quo...
Frankfurter Rundschau: Pressestimme zu Abe-Besuch/RüstungZum Deutschland-Besuch Shinzo Abes und zur Rüstungspolitik schreibt die Frankfurter Rundschau: Angela Merkel hat die Kritik der Amerikaner zurückgewiesen, Deutschland und andere Nato-Partner gäben zu wenig Geld für Rüstung aus. Merkels japanischer Kollege Shinzo Abe schloss sich an. Man habe sich nach dem Zweiten Weltkrieg doch erst mal zurückhalten müssen, sagt die Kanzlerin. Inzwischen tue man doch schon ganz ordentlich etwas. Und klar: Das Ziel, meh...