Vernetzte Automobile auf der Beschleunigungsspur: Globales Marktvolumen verzehnfacht sich bis 2020 auf 110 Mrd. Euro

Deutsche Automobilhersteller verteidigen
Spitzenpositionen im Connected Car Ranking

Entstehender Milliardenmarkt durch die Entwicklung vom isolierten
zum vernetzten Fahren/ Silver Driver fahren auf internetbasierte
Sicherheits- und Assistenzfeatures ab/ China und USA als wichtigste
Absatzmärkte für Connected Cars

Die Vernetzung des Automobils mit seiner Umwelt wird sich bis 2020
massiv verstärken und dadurch zu einem wichtigen
Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb der Automobilhersteller (OEMs).
Der weltweite Umsatz mit Connected-Car-Produkten wird sich bis 2020
mehr als verzehnfachen. Dann ermöglichen diese Zukunftstechniken der
Automobilwirtschaft allein im Pkw-Segment ein zusätzliches jährliches
Umsatzvolumen von rund 110 Mrd. Euro. Neue Sicherheits- und
Assistenzsysteme werden in immer mehr Fahrzeugen zum Standard. Dank
Vernetzung über mobiles Internet melden die Fahrzeuge Unfall- und
Gefahrenstellen in Echtzeit weiter und unterstützen den Autofahrer
künftig dabei, ihre Zielorte schnell, sicher und kostengünstig zu
erreichen. Besonders dynamisch wird sich das Wachstum demnach
zwischen 2015 und 2020 entwickeln und primär durch die
Produktsegmente „Sicherheit“ und „Fahrassistenz“ getrieben. Danach
erwirtschaften die Hersteller im Jahr 2015 weltweit mit vernetzten
Sicherheitsfeatures bereits 10 Mrd. und mit
Fahrsicherheitskomponenten 9 Mrd. Euro. Bis 2020 vervielfachen sich
diese Umsatzvolumina auf 33 und 49 Mrd. Euro. Zudem kristallisieren
sich China und die USA für die OEMs als die wichtigsten Absatzmärkte
für integrierte Connected-Car-Produkte heraus. Das sind die zentralen
Ergebnisse der „Connected C@r 2013“-Studie, in der die internationale
Strategieberatung Management Engineers at Booz & Company gemeinsam
mit dem Center of Automotive Management (CAM) die Zukunft der
synchronisierten Mobilität untersucht haben.

Connected Car schafft neue Kundenausrichtung

Die enormen Umsatz- und Wachstumspotenziale in diesem Segment sind
aber nur ein Argument für die Automobilhersteller und Zulieferer,
diesen Markt strategisch und konsequent zu erschließen. „Die
Vernetzung des Automobils schafft völlig neue Kundenkontaktpunkte,
eröffnet den OEMs vielfältige Möglichkeiten für eine stärkere
Personalisierung des Fahrzeugangebotes und bietet erheblichen
Mehrwert für Fahrer und Hersteller“, so Richard Viereckl, Partner und
Automotive-Experte bei Booz & Company. „Nutzt ein OEM diese Chancen
aber nicht, so droht ihm eher kurz- als mittelfristig der Verlust von
Marktanteilen an die Konkurrenz.“

Dabei wurde lange Zeit die jüngere Generation als digitale
Avantgarde und damit Hauptzielgruppe neuer Connected-Car-Produkte
identifiziert. Doch die über 50-Jährigen, oftmals auch deutlich
kaufkräftigere Autofahrer, sind auf den deutschen und europäischen
Straßen längst in der Mehrheit und ihr Wunsch nach selbstbestimmter
Mobilität bis ins höhere Alter nimmt signifikant zu. Die Vernetzung
des Autos kann hierfür ein wichtiger Schlüssel sein. Vor allem über
internetbasierte Sicherheits-, Assistenz- und sogenannte
Well-Being-Produkte – wie beispielsweise Müdigkeits-, Wohlfühl- und
Vitalassistenten – lassen sich Komfort und Fahrsicherheit für ältere
Fahrer und Insassen realisieren. Und genau diese Marktsegmente
versprechen der Automobilindustrie künftig die größten Umsatz- und
Renditepotenziale im Connected-Car-Markt. „Zudem sehen wir das
automatische Notrufsystem eCall, das in der EU bis 2015 eingeführt
werden soll, als Marktbereiter und preislichen Eisbrecher für das
vernetzte Automobil“, so Viereckl. „Sein Einbau erfordert
Technologie-Schnittstellen beispielsweise zu LTE- und GPS-Systemen,
die dann auch für andere Connected-Car-Produkte nutzbar sind. Diese
Grundausstattung verringert im Ergebnis die Zusatzkosten einer
umfangreicheren Zusatzausstattung um bis zu 75%.“

Deutsche Automobilhersteller beweisen Innovationsstärke

Allerdings unterscheidet sich die Marktreife der einzelnen
Connected-Car-Segmente zum Teil noch immer deutlich. „Während die
Zahl der Weltneuheiten bei den sicherheitsbezogenen
Fahrerassistenzsystemen deutlich steigt, ist sie im Segment
„Information & Kommunikation“ seit 2010 eher rückläufig. Hier geht es
für die OEMs vor allem darum, bestehende Technologien in
marktgerechte Produkte zu überführen“, so Prof. Dr. Stefan Bratzel,
Automobilexperte und Institutsleiter des Center of Automotive
Management. Die deutschen Automobilhersteller führen das
internationale Ranking der innovationsstärksten Hersteller im Bereich
der automobilen Informations- & Kommunikationssysteme wie im Vorjahr
deutlich an. So verteidigt der bayerische Premiumhersteller BMW
seinen Spitzenplatz mit einem Indexwert von 31,6 – dicht gefolgt von
VW/Audi mit 29,1 und Mercedes mit 28,1 auf Rang 3. Gegenüber dem
Vorjahr verzeichnen VW/Audi und Hyundai in diesem Bereich mit jeweils
+8,6 Indexpunkten die stärksten Zuwächse. Bei den wachstumsstärkeren
sicherheitsbezogenen Fahrerassistenzsystemen liegen dagegen VW/Audi
und Mercedes mit 69,7 und 65,4 Indexpunkten deutlich vor dem
Drittplatzierten BMW mit 38,0. „Für die strategische Erschließung der
Markt- und Umsatzpotenziale dieser Zukunftstechnologien müssen die
Automobilhersteller kundenspezifische anwendungs- und
mehrwertbezogene Produktpakete schnüren und konsequent in gezielte
Forschung und Entwicklung für dieses Segment investieren. Schließlich
werden hier gerade die Weichen für die künftige
Technologieführerschaft gestellt“, so das Fazit von Richard Viereckl.

Über Booz & Company:

Booz & Company (booz.com) ist eine der weltweit führenden
Strategieberatungen. Wir entwickeln maßgeschneiderte Problemlösungen
und prägen die Senior Agenda international führender Konzerne. Dabei
setzen wir auf das Branchenwissen und die Expertise von über 3.000
Mitarbeitern in 57 Büros weltweit. Wir unterstützen unsere Klienten
in enger, vertrauensvoller Zusammenarbeit und erarbeiten mit ihnen
differenzierende Kernkompetenzen, damit sie sich am Markt
positionieren können.

Seit April 2013 ist Management Engineers Teil der internationalen
Strategieberatung Booz & Company.

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Davina Zenz-Spitzweg
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