Verschärfung der AU macht unsere Luft nicht besser / ADAC: Messung am Auspuff im Rahmen der Abgasuntersuchung nicht zielführend / Kosten würden nur die Verbraucher treffen

Im Zuge des Skandals um manipulierte Abgaswerte
wird der Ruf nach einer Verschärfung der Abgasuntersuchung (AU)
lauter. Die Forderung nach einer verpflichtenden Endrohrmessung im
Rahmen der AU hält der ADAC für fachlich falsch. Denn: Die AU dient
dem Zweck, technische Mängel infolge von Verschleiß oder mangelnder
Wartung zu erkennen. Abgas-Manipulationen der Hersteller können damit
nicht festgestellt werden.

Eine Verschärfung der AU würde die Verantwortung für die
Einhaltung der Abgasgrenzwerte von den Herstellern auf die
Verbraucher übertragen. Alle Fahrzeuge müssten dann unter Last auf
Rollenprüfständen untersucht werden. Die dadurch entstehenden
Mehrkosten hätten die Verbraucher zu tragen.

„Es darf nicht sein, dass die Autofahrer für die Versäumnisse
anderer bestraft werden“, erklärt Thomas Burkhardt,
ADAC-Vizepräsident für Technik. „Wir schlagen stattdessen vor, dass
die Hersteller die modernsten Abgastechniken einsetzen, um den
Ausstoß von Schadstoffen nicht nur auf dem Prüfstand, sondern auch im
tatsächlichen Verkehr zu reduzieren.“

Um die Umwelt zu entlasten, ist es nötig, die Emissions- und
Verbrauchsangaben der Kraftfahrzeughersteller durch eine regelmäßige
und unabhängige Feldüberwachung („Dopingtest“) – auch mit Messungen
auf der Straße – zu kontrollieren. Bei einer künftigen
Abgasuntersuchung wird außerdem die Sensorik im Fahrzeug selbst eine
wichtige Rolle spielen.

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