Umso bestechender ist das Modell des \“Boomer-Solis\“, also einer Umverteilung innerhalb der Rentnergeneration über eine Sonderabgabe auf höhere Altersbezüge und die Vermögenseinkommen. Dabei könnten zwei Probleme auf einmal gelöst werden: Ließe man die Erwerbseinkommen unangetastet, wäre das für die ältere Generation ein lohnender Anreiz, um freiwillig länger zu arbeiten. Leider gibt es einen Haken. Eine derartige Abgabe ist zwar technisch unkompliziert, aber nur schwer politisch umsetzbar. Die Generation 60 plus ist mit einem Anteil von über 42 Prozent schon jetzt mehr als dreimal so stark wie die Gruppe der unter 30-jährigen Wählerinnen und Wähler. Realistischerweise wird es keine Partei wagen, Entscheidungen gegen die Boomer zu treffen. Für die junge Generation sind das keine guten Aussichten.
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