Alice Schwarzer kann mit NRW-Regierungen –
normalerweise. Clement, Steinbrück und vor allem CDU-Landeschef
Rüttgers waren ihr wohlgesonnen. Doch jüngst machte ihr die
rot-grüne, frauendominierte Landesregierung einen Strich durch die
Rechnung und stellte größtenteils die Zahlung ein, mit der die
Frauenrechtlerin ihr – neben dem Magazin „Emma“ – wohl liebstes
Projekt am Leben hielt: Den FrauenMediaTurm, ein durchaus
einzigartiges Archiv in dem trutzigen Kölner Bayenturm.
Alice Schwarzer schrieb Briefe und Blogs, informierte die Medien –
doch Hannelore Kraft und ihre grüne Frauenministerin Barbara Steffens
ließen sich mit dem Verweis auf das Spardiktat nicht erweichen.
Inzwischen war sogar von einem Racheakt die Rede.
Und nun kommt ausgerechnet Kristina Schröder, deren Einstellung
wie Politik gar nicht zum Schwarzer-Feminismus passt, und stattet das
Archiv mit mehr Geld denn je aus. Mal sehen, wie Alice Schwarzer
künftig die Politik der Berliner Frauen- und Familienministerin
bewertet. Bisher jedenfalls machte die streitbare Frauenrechtlerin
aus ihrer Abneigung gegenüber Schröder keinen Hehl – was übrigens auf
Gegenseitigkeit beruhte.
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