Am Anfang ging alles ganz schnell: Im Herbst
startete Alice Schwarzer ihren Appell zur Abschaffung der
Prostitution. Kurz darauf startete die Große Koalition und nahm sich
ebenfalls vor, die Prostitution, wenn schon nicht abzuschaffen, dann
zumindest so zu regeln, dass es künftig menschenwürdig zugeht, im
Rotlichtgewerbe.
Die Union wusste auch gleich wie: scharfe Kontrollen, Freier
bestrafen, Altersgrenze von 18 auf 21 heraufsetzen. Danach war lange
nichts mehr zu hören. Doch das hat nichts mit Debattenmüdigkeit zu
tun. Es liegt daran, dass es keine einfachen Lösungen gibt.
Das fängt schon damit an, dass die 18-jährige BWL-Studentin und
Gelegenheitsprostituierte praktisch nichts mit der 18-jährigen Frau
aus Bulgarien gemein hat, die als Armutsflüchtling auf dem
Straßenstrich gelandet ist.
Von einem Berufsverbot für unter 21-Jährige würden sich vermutlich
beide nicht abschrecken lassen.
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