Der Industriegigant Siemens hat mit der
unbefristeten Beschäftigungsgarantie für seine Mitarbeiter eine
bemerkenswerte Entscheidung getroffen. Sie ist innerbetrieblich klug,
und sie kann, wenn sie trendsetzend wäre, der Beginn eines
langersehnten sozial- und gesellschaftspolitischen Aufatmens sein.
Klug nach innen, weil die Garantie ein Mittel gegen unbesetzte
Stellen und gegen die zu häufig erfolglose Suche nach motivierten
Fachkräften ist. Dass „Ingenieurmangel“ den Fortschritt blockiert,
ist zur Binsenweisheit geworden. Doch der Mangel hat seinen Grund:
Wer geht zu einem Unternehmen, wenn niemand zu sagen weiß, für wie
lang? Der Beginn eines Aufatmens, weil dieses Land genau ein solches
Zeichen braucht. Zu oft, zu laut, zu drohend haben Begriffe wie
Fristarbeit, Leiharbeit, hire and fire, Teilzeitverträge etc. das
Vertrauen in Firmen, Politik und soziale Marktwirtschaft untergraben,
die doch unsere gesellschaftliche Grundlage ist. Dass existenzielle
Ängste und Ungewissheit über die berufliche Zukunft den inneren
Frieden gefährden, dass sie Grund sind, auf Kinder zu verzichten –
das darf nicht sein. Siemens gibt Beispiel. Ob und wie schnell die
allgemeine Lage sich ändert, hängt davon ab, dass mehr und mehr
Unternehmen Siemens folgen. Hoffen wir darauf!
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