Schon wieder eine Bildungs-Studie. Schon wieder
schneidet das Ruhrgebiet schlecht ab. Da kann die Kulturhauptstadt
noch so glänzende Akzente gesetzt haben, das lässt manchen Glanz
ermatten.
Doch gemach: Die Studie verrät nicht wirklich viel Neues. Es wäre
auch eine Sensation. Und sie sagt überhaupt nichts über die
Bedingungen, die in einzelnen Regionen und Bundesländern herrschen.
Sie verschweigt etwa, dass in den meisten Schulen des Ruhrgebiets
viele Kinder mit Migrationshintergrund unterrichtet werden. Sie haben
es bekanntlich schwerer, gute Noten zu bekommen. Und das liegt vor
allem daran, dass wir viel zu spät erkannt haben, dass sie – aber
nicht nur sie – eine besondere Förderung brauchen. Und viel ist
bereits auf den Weg gebracht. Bis sich Erfolge niederschlagen,
braucht es aber Geduld und noch mehr Einsatz, auch finanziellen.
Das Verdienst dieser Studie aber liegt in einem ganz anderen
Punkt: Sie zeigt, dass Bildung weitaus mehr ist als Lernen in der
Schule. Auch Kinder, die im Chor singen, lernen; wer sich bei der
Freiwilligen Feuerwehr engagiert, kann neue Erkenntnisse gewinnen.
Das sollte viel mehr „Schule machen“.
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