Die CDU leidet an sich selbst. Dafür gibt es genug
Belege, Äußerungen dieses Sommers. Und doch trägt Forsa keine Eulen
nach Athen. Die aktuelle Umfrage ist aufschlussreich. Wenn man Themen
abfragt, zeigt sich, wie zerrissen die Christdemokraten sind. 52
Prozent finden die Energiepolitik richtig, 45 Prozent halten sie für
falsch. 49 Prozent sind für die Abschaffung der Wehrpflicht, 46
Prozent sind dagegen. Ähnlich ist das Bild bei Euro-Hilfen.
Entweder hat es CDU-Chefin Merkel versäumt, ihre Partei
mitzunehmen. Dann wäre sie bloß erklärfaul. Oder? Die Meinungsbildung
von unten nach oben funktioniert nicht. Nun könnte man sagen, Forsa
zählt nicht. So würde die SPD das Problem lösen. Merkel sollte es
nicht ignorieren. Sie muss erklären, erklären, erklären; sie sollte
das Parlament auch nicht links liegen lassen.
Ihre Partei ist verunsichert. Sie weiß nicht mehr, was richtig,
was falsch ist. Ihre Kanzlerin entscheidet nach Opportunität. Die
Partei ist nicht stark oder selbstbewusst genug, Merkel zu stoppen.
Vermutlich sind die Kritiker auch nicht schlauer. Weltschmerz plagt
sie. Werbung in eigener Sache ist das nicht.
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