Für Rom war es ein farbenprächtiges Ereignis, für
die katholische Kirche eine äußerst bedeutsame Feier: Der Papst hat
22 Geistliche aus 14 Ländern zum Kardinal erhoben. Die Kirche
demonstrierte dabei einmal mehr ihre Universalität. Aber die
Ernennungen haben nicht nur Auswirkungen auf die Weltkirche, sie
wirken auch in die Kirche hierzulande. Rainer Maria Woelki (55)
spielt dabei eine besondere Rolle.
Er wäre als Erzbischof von Berlin zwar traditionell an der Reihe
gewesen, doch er ist erst seit sechs Monaten in der Hauptstadt. Seine
rasche Beförderung in den erlesenen Zirkel der Purpurträger ist
spektakulär. Es stärkt sein Gewicht in der Bischofskonferenz. Und
dort dürfte der jüngste aller Kardinäle in den kommenden Jahren mit
dem wortkräftigen Münchener Kardinal Reinhard Marx (58) den Weg der
Kirche prägen.
Im Auftreten bilden sie Gegensätze, doch in der Ausrichtung gibt
es Übereinstimmungen. Beide sind Anhänger einer stark sozial
geprägten Kirche. Beide haben sich jüngst Dialog-orientiert gezeigt.
Und beide sind – anders als es ihr Alter suggerieren könnte –
innerkirchlich linientreu.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de