Weniger Kunden, weniger Konten, dafür ein
dramatischer Gewinneinbruch – was bei jedem anderen Geldinstitut eine
Katastrophe bedeutet, wird bei der Vatikanbank als hoffnungsvoller
Neuanfang gewertet. Aber das „Institut für Religiöse Werke“ ist auch
keine Bank wie alle anderen. Über Jahrzehnte hinweg prägten Skandale
und Berichte über Geldwäsche und dubiose Geschäfte das Bild der Bank.
Für Geld und Macht mussten christliche Prinzipien schon mal
hintanstehen. Doppelmoral als Geschäftsmodell. Papst Franziskus hat
diesem schamlosen Treiben den Kampf angesagt. Gemäß seinem Motto
einer „armen Kirche für die Armen“ soll Schluss sein mit
zwielichtigen Deals und Spekulationen. Im Auftrag des Pontifex hat
der deutsche Banker Ernst von Freyberg als Sanierer die Reform der
Vatikanbank eingeleitet. Ob damit das Institut endgültig auf einen
seriösen Kurs einschwenkt, muss sich aber erst noch zeigen.
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