WAZ: Es gibt sie noch, die guten Seiten – Kommentar von Britta Heidemann

Die kleine Buchhandlung an der Ecke ist großer
Gewinner: Leser schätzen stärker denn je die persönliche Beratung.
Die Buchbranche, die sich ab heute in Leipzig trifft, darf getrost
feiern. Denn die Verkaufszahlen des Frühlings halten, was das
vergangene Jahr versprach – 4,2 Milliarden Euro gaben die Deutschen
da für Bücher aus. So viel wie lange nicht und erfreulich viel beim
Händler vor Ort.

Der Aufwind verdankt sich zum einen den klugen Kunden. Zum anderen
sind es die Buchhändler und Verlage selbst, die den digitalen
Schreckgespenstern mutig begegnen. Wenn sie mit einem eigenen Reader
gegen Amazons Übermacht antreten, wenn sie eigene
Selfpublisher-Plattformen ins Leben rufen und in eigenen
Autorenschulen neue Talente ausbilden – dann beweisen sie, dass das
Heimatland des Buchdrucks auch im 21. Jahrhundert nichts an
Erfindergeist verloren hat; und zwar mit Nachdruck.

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