Im vergangenen Jahr sind die Vorstandsgehälter der
30 größten deutschen börsennotierten Konzerne im Schnitt um vier
Prozent, die Fixgehälter sogar um sieben Prozent gestiegen, während
sich Otto Normalverbraucher mit einem Gehaltsplus von 1,4 Prozent
begnügen musste. Klar, die Damen und Herren ganz oben tragen mehr
Verantwortung. Aber es ging mit den Gehältern hoch, obwohl Gewinne
und Umsätze gesunken sind. Sollte nicht gerade an der Konzernspitze
die Leistung zählen? Alle freiwilligen Regelungen und Gesetze, genau
dies zu erreichen, nutzen offenbar wenig.
So können sich die (angestellten) Herren und wenigen Damen in den
Vorstandsetagen freuen, dass sie 53-mal so viel verdient haben, wie
ein Mitarbeiter in ihrem Haus im Schnitt auf seinem Konto finden
konnte. Die Schere geht immer weiter auseinander. Winterkorn,
Zetsche, Jain, Fitschen und Co. müssen sich nicht wundern, wenn ihr
Image im Land nicht das Beste ist. Nicht wenige Top-Manager schimpfen
auch gerne auf Beamte – Stichwort Altersversorgung.
Vorstände zahlen aber keinen Cent dafür und kassieren doch im
Ruhestand pro Jahr im Schnitt 660.000 Euro, manche sogar 1,3
Millionen. Wobei sie sich schon mit 62 aufs Altenteil zurückziehen
können – und auf den Golfplatz.
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