Wer wird denn schon auf eine gute Arbeitskraft
verzichten, nur weil der junge Mann auf dem Foto so dunkles Haar
trägt und einen Namen hat, der nicht gerade nach typisch deutscher
Sozialisation klingt? Wer wird der jungen, adretten Frau mit den
Topzeugnissen unterstellen, sie werde kurz nach der Einstellung
schwanger werden, in Erziehungsurlaub gehen, vom Elterngeld leben und
womöglich ab 2013 den Verlockungen des Betreuungsgeldes erliegen?
Kann sich doch kein Unternehmen leisten, in diesen Zeiten des
Fachkräftemangels, rufen vollmundig die Unternehmer.
Und doch passiert es Jobsuchenden immer wieder, wenn sie nicht dem
typischen Arbeitgeber-Ideal entsprechen. Der männliche, nicht zu alte
Deutsche zieht im Zweifel an 55-Jährigen, an Frauen, Migranten oder
auch Behinderten vorbei.
Doch was die Fakten belegen, weisen die Arbeitgeber weit von sich.
Sie wollen sich bei der Stellenbesetzung nicht ins Handwerk pfuschen
lassen. Weder durch eine Frauenquote noch durch das Gebot, sich nicht
von Fotos, Herkunft oder Geschlecht beeinflussen zu lassen.
Ein Arbeitgeber soll ja nicht unbesehen jemanden einstellen. Es
geht lediglich um die Chancengleichheit bei der ersten Hürde: die
Einladung zu einem Vorstellungsgespräch.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de