WAZ: Heute in Rio, morgen im Revier – Kommentar von Alexander Marinos zu Olympia

Die Dichte an Sportstätten, die grundsätzliche
Sportbegeisterung der Einheimischen, dazu die zentrale Lage in Europa
mit dem dazu passenden Angebot an Hotelbetten: Führt man alles auf,
was schon jetzt für Olympische Spiele an Rhein und Ruhr sprechen
würde, ergibt das eine lange Liste. Doch bevor sich NRW um die
Olympischen Spiele bewirbt (wozu es aktuell keinen
Entscheidungsbedarf gibt), müssen die Olympischen Spiele erst einmal
für sich selbst werben. Ohne eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung
als Grundlage für die später notwendige Begeisterung wäre ein
Nachdenken über so ein Mega-Ereignis in NRW vergebliche Liebesmühe.
Eine solche Akzeptanz wird es aber nur geben, wenn sich das
Internationale Olympische Komitee ideell und personell grundlegend
wandelt. Wunder gibt es immer wieder.

Die Chancen speziell für das Ruhrgebiet wären bei einem Zuschlag
freilich riesengroß. Was würde uns das für einen Schub verleihen,
wenn – befeuert durch die Olympia-Planung – endlich in die notwendige
Infrastruktur investiert würde, und zwar nicht kleckernd, sondern
klotzend. Neue oder erneuerte Straßen, Schienen und Brücken wären
kein Strohfeuer, sondern die Grundlage für eine gute wirtschaftliche
Zukunft in NRW. Es könnte mehr sein als nur ein schöner Traum.

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