WAZ: „Ich kann kein Schalke-Fan sein“ – WAZ-Interview mit Felix Magath

Schalkes Trainer Felix Magath hat trotz des
schlechten Saisonstarts seinen Kurs, die Mannschaft radikal
umzubauen, verteidigt. Im Gespräch mit den Zeitungen der Essener
WAZ-Mediengruppe hielt Magath auch an seinem Ziel fest, bis 2013 den
Titel nach Gelsenkirchen zu holen: „Wenn ich daran nicht glauben
würde, könnte ich aufhören.“

Den radikalen Umbau des letztjährigen Vizemeisters verteidigte
Magath vehement. Er habe im Vorjahr keine Mannschaft mit Perspektive
trainiert. Um Spieler wie Nationaltorwart Manuel Neuer, dessen
Vertrag 2012 ausläuft, halten zu können, sei es wichtig gewesen,
durch die Verpflichtungen von Raúl oder Klaas-Jan Huntelaar neue
Perspektiven für Schalke zu schaffen.

Magath widersprach zudem vereinsinternen Kritikern, die dem
Trainer, Manager und Vorstandssprecher vorwerfen, beim Umbau der
Vereinsstrukturen ohne das nötige Fingerspitzengefühl vorzugehen und
das nötige Herzblut für Schalke 04 vermissen zu lassen. „Ich kann
aber kein Schalke-Fan sein. Es wäre doch verlogen, wenn ich mich
hinstellen und brüllen würde: “Ich bin jetzt auch Schalker.“ Deshalb
tue ich mich doch so schwer, Ehrenrunden zu laufen. Es ist eine
andere Ebene, Fan zu sein oder eben verantwortlicher Trainer. Mein
Job darf nichts mit Fan-Sein zu tun haben. Dann verfehle ich meinen
Job, dann mache ich ihn schlecht“, erklärte Magath den WAZ-Titeln.

Angesichts des Fehlstarts mit nur vier Punkten aus sieben Spielen
sei nun womöglich der Punkt gekommen, an dem sich Schalke entscheiden
müsse, ob es ihm weiter folge. „Ich zumindest werde meine Linie
weiterverfolgen, daran besteht kein Zweifel“, so Magath: „Ich bin
Profi, ich will Erfolg. Ich habe nie etwas anderes gesagt. Ich mache
das, wofür ich verpflichtet wurde. Wenn man es jetzt nicht mehr will,
muss man es mir nur sagen.“

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