Die Verabschiedung des Sparprogramms war für die
griechischen Politiker ein Kraftakt. Und doch ist das Votum nur ein
erster Schritt. Denn nun kommt es darauf an, die Sparbeschlüsse und
Reformen umzusetzen. Das wird nicht leicht. Zumal Griechenland vor
einem Wahlkampf steht. Im April sollen die Wähler an die Urnen gehen.
Für keine der beiden bisher dominierenden Parteien dürfte es dann
zu einer Mehrheit reichen. Das bedeutet langwierige
Koalitionsverhandlungen, die das Land über Wochen lähmen könnten und
letztlich zu einem Regierungsbündnis führen dürften, über dessen
Stabilität und Handlungsfähigkeit man sich keine Illusionen machen
sollte.
Dabei braucht Griechenland gerade jetzt eine tatkräftige Führung.
Hilfskredite und Schuldenschnitt können zwar die akute Gefahr eines
Staatsbankrotts abwenden. Nachhaltig gesunden kann das Land aber nur,
wenn es sich der notwendigen Therapie unterzieht. Griechenland
braucht einen tiefgreifenden Umbau seiner wirtschaftlichen und
administrativen Strukturen, aber auch eine neue politische Kultur,
wenn es wieder wettbewerbsfähig werden will.
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