Zum Aufruf mehrerer Bundestagsabgeordneter der
Linken und des NRW-Landesverbandes, bei den Demonstrationen gegen
die kommenden Atommüll-Transporte Anfang November nach Gorleben
aktiv Straftaten zu begehen, geht der Parteivorsitzende Klaus Ernst
auf Distanz zu seinen Parteifreunden. „Ich halte es für legitim,
dass sich die Gegner der Atompolitik der Bundesregierung überlegen,
mit welchen Mitteln sie sich wehren können. Ich halte aber nichts
davon, es auf Auseinandersetzungen mit der Polizei oder technische
Zwischenfälle an Gleisen sogar direkt anzulegen“, sagte Ernst den
Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Freitagausgabe).
Hintergrund: Die Initiatoren der Kampagne „Castor schottern“
rufen dazu auf, Steine aus dem Gleisbett der Strecke zu entfernen,
auf der um den 6. November herum der nächste Atommülltransport ins
niedersächsische Gorleben stattfinden soll. Die Route soll so
unbefahrbar gemacht werden. Zu den Unterzeichnern gehört unter
anderem der Stellvertreter von Linken-Fraktionschef Gregor Gysi, Jan
van Aken. Laut Parteichef Klaus Ernst ist die schwarz-gelbe
Bundesregierung verantwortlich dafür, wenn es in den kommenden
Wochen zu Eskalationen im Zusammenhang mit den Castor-Transporten
kommt. „Wir hatten einen befriedeten gesellschaftlichen Konsens,
der niemals hätte aufgegeben werden dürfen.“, so Ernst.
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