WAZ: Mit dem Auto in dieÜberwachung? – Kommentar von Gerd Heidecke

Es ist eine Horrorvorstellung für Datenschützer: Das
Auto protokolliert das Fahrverhalten seines Lenkers minutiös, meldet
die Route und jeden kleinen Verkehrsverstoß automatisch in Echtzeit
an einen Zentralrechner. Noch Monate später lässt sich jeder
gefahrene Meter nachvollziehen. Und wann kommt, so die
unausgesprochene Befürchtung hinter der Skepsis, erstmals die
Forderung hoch, die gewonnene Datenflut systematisch auszuwerten,
etwa durch die Polizei?

Jetzt kommen die ersten Geräte zur lückenlosen Dokumentation der
Fahrtstrecke eines Autos auf den Markt, ohne Knopf zum Abschalten
übrigens. Eine spannende Frage, wie viele Bürger sich den
Fahrtenschreiber einbauen lassen, nur um bei nachgewiesen defensiver
Fahrweise ein paar Euro Versicherungsprämie sparen zu können.
Vielleicht ist die Frage auch müßig. Schon jetzt hinterlässt jedes
Handy unauslöschlich ein Bewegungsprofil seines Besitzers. Und
niemanden scheint es zu stören.

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