Die Landesregierung lässt den Öffentlichen
Nahverkehr in NRW ein Jahr lang systematisch von einer
Expertenkommission durchleuchten. Das müsste keine schlechte
Nachricht sein, wäre man nicht all dieser konsensorientierten
Arbeitskreise und Kommissionen allmählich müde.
Regieren heißt entscheiden, und die Probleme des ÖPNV sind so
offenkundig, dass sie eigentlich nicht noch einmal neu sortiert und
benannt werden müssten, sondern einer beherzten Lösung harren.
Einwohnerschwund auf dem Land, steigende Beförderungszahlen in den
Ballungszentren, zunehmend ältere Fahrgäste mit anderen Bedürfnissen,
immer weniger Schülerfahrten, gewaltige finanzielle Lücken – all das
erfordert keinen „Masterplan“ mit Wasserzeichen, sondern viele kleine
Weichenstellungen im politischen Alltag.
Im Dickicht aus benachbarten kommunalen Verkehrsgesellschaften und
diversen Zweckverbänden lässt sich ebenso Geld sparen wie bei den
Energiekosten. Immerhin: Man muss Rot-Grün zugute halten, dass eine
Expertenkommission stets auch Legitimation schafft für Veränderungen.
Hoffentlich fällt ihr mehr ein als Angebotsausdünnung oder der Ruf
nach frischem Geld vom Bund.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de