Atemberaubend, diese Umbrüche. Deutschland steigt
aus der Atomenergie aus, stürzt sich in die Energiewende – und in der
industriellen Kernregion schreibt ein grüner Minister den Klimaschutz
per Gesetz fest. Nordrhein-Westfalen, durch Kohle und Stahl groß
geworden, könnte erneut Industriegeschichte schreiben: als erstes
Land, das eine Blaupause für die Moderne hat.
Energie und Klimaschutz sind längst eins. Ja, es waren
Brennstäbe und nicht Eisberge, deren Schmelze die deutsche Politik
auf den Kopf stellte. Und doch ist der Klimaschutz Schrittmacher der
kommenden Veränderungen. Der Handel mit CO2-Zertifikaten und deren
begrenzte Zahl geben den Rahmen für die Energiewirtschaft vor. Das
ist eine große Herausforderung für NRW, aber auch eine Chance für ein
Land, das in der Entwicklung von Energietechnologien Weltklasse ist.
Vieles an der Energiewende ist mutig. Und noch ist das
NRW-Klimagesetz eine leere Hülle. Die großen Kämpfe kommen noch –
etwa, wenn es um konkrete Maßnahmen oder um die Zukunft der
Braunkohle geht. Johannes Remmel, der erste Klimaschutzminister
Deutschlands, gestaltet Industriepolitik. Ein Grüner, kein
Sozialdemokrat.
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