Der Vorsitzende der katholischen Deutschen
Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, sieht trotz der
unbeschreiblichen Zerstörungen nach dem Erdbeben und dem Tsunami in
Japan auch Hoffungsschimmer. „Es sind Bilder, die sprachlos machen“,
sagte der Freiburger Erzbischof den Zeitungen der Essener
WAZ-Mediengruppe (Freitagausgaben). „Bilder des Untergangs. Und doch
gibt es auch andere Bilder, wo zum Beispiel ein Mensch mehrere Tage
im Wasser treibt und gerettet wird. Trotz allem Chaos gibt es immer
wieder Zeichen der Hoffnung.“ Die Frage nach Gott angesichts des
unvorstellbaren Leids, das die Menschen nun nach der Katastrophe
ertragen müssen, kann der Erzbischof nicht beantworten. Dies gesteht
er offen ein. „Wir stehen fassungslos vor der Katastrophe in Japan“,
sagte er. „Ich kann nicht beantworten, warum Gott das zulässt. Aber
ich bin mir sicher, dass Gott bei den Menschen ist — bei Opfern und
Angehörigen und all jenen, die Angst vor der atomaren Katastrophe
haben.“ Beeindruckt zeigte sich Zollitsch von der Ruhe, die viele
Japaner selbst in dieser fürchterlichen Lage ausstrahlten. Er selbst
habe sich, als er die Bilder aus Japan gesehen habe, an den Tsunami
in Südostasien 2004 erinnert. „Als ich die Bilder gesehen habe, habe
ich gebetet.“
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