Wenig Lohn in Biomärkten/ ZDF-Magazin „WISO“ über schlechte Arbeitsbedingungen bei Biohandelsketten

Ehemalige Angestellte von „Bio Company“ und „denn“s“
berichten am Montag, 2. Juli 2012, 19.25 Uhr, im ZDF-Magazin „WISO“
von extremen Arbeitsbedingungen. „Was mich besonders erstaunt, ist,
dass in einer Branche, die ja mit Ethik etwas zu tun hat, teilweise
unethische Arbeitsbedingungen geboten werden“, sagt Ulrich Dalibor,
Bundesfachgruppenleiter Einzelhandel der Gewerkschaft ver.di. Er
bemängelt vertraglich verankerte Taschenkontrollen bei „Bio Company“
und bezeichnet diese als verfassungswidrig. Ein solcher Eingriff in
die persönliche Sphäre sei inakzeptabel.

Während viele Discounter tarifgebunden sind, verdienen Mitarbeiter
in einigen Biohandelsketten unter Tarif. Fakt ist: Biohandelsketten
expandieren. Allein im vergangenen Jahr hat die Branche mehr als zwei
Milliarden Euro umgesetzt. Doch der Boom hat eine Schattenseite:
verschärfter Wettbewerb. Für viele Mitarbeiter heißt das: enorm viel
leisten für wenig Geld.

Ein ehemaliger Einzelhandelskaufmann, jahrelang beim Marktführer
„denn“s“ angestellt, berichtet zudem von einer chronisch
unterbesetzten Personaldecke. Überstunden hätten fast nie
„abgefeiert“ werden können. Ulrich Dalibor von ver.di warnt die
Biobranche vor einem Imageschaden: „Wenn Fairtrade- oder Bioprodukte
von Kolleginnen und Kollegen angeboten werden, die selbst eher
notleidende Arbeitsbedingungen haben, dann haut etwas nicht hin.“

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