Die Sicherheitsbemühungen in der Formel 1 in den
letzten 20 Jahren waren weitreichend und erfolgreich – das steht
völlig außer Frage. Vielleicht gerade deshalb, weil folgenschwere
Unfälle dadurch weitgehend ausblieben, reagiert die Öffentlichkeit
jetzt auf den Unfall von Jules Bianchi so geschockt. Aber eines muss
auch jedem klar sein: Man kann nicht ein Auto mit Tempo 300 fahren
und glauben, jedes Risiko ausschließen zu können. Das heißt aber
nicht, dass man keine Fragen stellen und nicht darüber nachdenken
sollte, was noch zu verbessern wäre. Wer sich – wie einige
Formel-1-Insider – auf den Standpunkt zurückzieht, dass beim
Bianchi-Unfall eben viele unglückliche Umstände zusammen gekommen
seien und es keine grundsätzlichen Probleme gebe, macht es sich
jedenfalls zu einfach. Dinge schnell zu ändern, nur um sagen zu
können, man habe etwas verändert, ohne die Folgen bis zum Ende
durchzudenken – das hilft niemandem. Diskussionen über grüne Flaggen,
die mit dem Kern des Problems nichts zu tun haben, allerdings auch
nicht. Bernie Ecclestone hat eine umfassende öffentliche Untersuchung
gefordert. Ein erster Schritt wäre es, dafür zu sorgen, dass die
Bilder veröffentlicht werden, die über den Unfallablauf Klarheit
schaffen könnten.
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