Weser-Kurier: Kommentar von Olaf Dorowüber die Entscheidung von Werder-Kapitän Clemens Fritz

Um es mal vorsichtig auszudrücken: Werders Hinrunde
war schwierig. Clemens Fritz gehörte zu den Spielern, die einer
wackligen, bisweilen überforderten Mannschaft noch ein wenig Struktur
und Halt geben konnten. Manchmal schien es fast so, als sei er der
einzige, der sich gegen die drohende Niederlage zu stemmen vermochte.
Jetzt hat Fritz angekündigt, dass er im Sommer aufhört. Man könnte
sagen: Auch das noch! Der Werder-Kapitän, bekannt und geschätzt als
Bremer Identifikationsfigur, als fairer Sportsmann, wird eine Lücke
reißen. Trotzdem ist seine Ankündigung keine schlechte Nachricht.
Sein Verein weiß nun, woran er ist. Er kann planen. Verglichen mit
dem monatelangen Bleib-ich-oder-geh-ich-Hickhack von Aaron Hunt vor
drei Jahren, verglichen mit dem Spielchen, das Franco Di Santo im
Sommer mit Werder trieb, läuft es im Fall Clemens Fritz wohltuend
sauber. Er ist inzwischen 35, er macht Platz für Jüngere. Er eröffnet
ihnen wie dem Verein eine Chance. Nicht mehr, aber auch nicht
weniger. Ob Werder diese Chance nutzt, hängt dann nicht an Clemens
Fritz. Er war dann nur derjenige, der alles richtig gemacht hat.

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