Weser-Kurier: Kommentar zu Bundesverkehrsminister Ramsauer

Statt die Öffentlichkeit mit seinen verbalen
Blähungen zu belästigen, wäre es vielleicht mal an der Zeit zu
arbeiten – ganz dringend beispielsweise am Nord-Ostsee-Kanal. Den
können jetzt die großen Pötte einige Zeit nicht mehr nutzen, weil die
Schleusen in Brunsbüttel marode sind – eine Tatsache, die im
Bundesverkehrsministerium seit Jahren bekannt ist. Aber passiert ist
so gut wie nichts. Die Wut der norddeutschen Wirtschaft und Politik
auf das Bundesverkehrsministerium ist daher nur allzu verständlich.
Denn wenn die großen Pötte nun einen 260-Seemeilen-Umweg über Skagen
nehmen müssen, entstehen den deutschen Seehäfen Standortnachteile. Ob
das im Berliner Ministerium wirklich begriffen wurde? Man muss daran
zweifeln. Kiels Ministerpräsident Torsten Albig – aufgebracht wie
selten – sah er sich im NDR zu dem Hinweis veranlasst, beim
Nord-Ostsee-Kanal handele es sich um die Lebensader des Nordens und
damit der deutschen Volkswirtschaft – „und nicht um irgendeinen
Stichkanal, an dem wir angeln“. Wissen wir doch längst. Nur einer
nicht: der Ramsauer Peter.

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