Weser-Kurier:Über die Trainer-Entlassung bei den Fischtown Pinguins schreibt Nico Schnurr:

Betrachtet man allein die Tabelle, dann wirkt die
Entlassung von Trainer Benoit Doucet bei den Fischtown Pinguins
mindestens kurios, wenn nicht sogar anmaßend gegenüber der verwundert
nach Bremerhaven schauenden DEL2-Konkurrenz. Bei einem zweiten
Tabellenplatz und einem historisch guten Punkteschnitt ist das
durchaus verständlich. Nur: Allein mit Zahlen lässt sich die Arbeit
eines Trainers, seine Bindung zum Klub, seine Beziehung zu Mannschaft
und Fans schwer fassen. Emotionen und Stimmungen sind im Sport
mindestens genauso wichtige Variablen. Besonders in einem Verein, der
von großen Gefühlen, Arbeiter-Romantik und Folklore lebt. Doucet
konnte dieses Bedürfnis nach Identifikation nie erfüllen. Das
Verhältnis zu Mannschaft und Fans blieb kühl, und Doucet stets im
Schatten von Vorgänger Mike Stewart. Vielleicht war die heldenhaft
verehrte Ikone gar kein viel besserer Trainer. Anders als Doucet aber
war er Menschenfänger. Zu keinem Zeitpunkt einer Eishockey-Saison ist
das wichtiger als in den so emotionsgeladenen Playoffs. Gut also,
dass die Verantwortlichen vorab gehandelt haben.

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