Weser-Kurier: Unerwarteter Auftakt im Rockerprozess: „Hell“s Angel“ verweigert „Deal“ mit Staatsanwa

Der Rockerprozess gegen den Bremer „Hell“s Angel“
Uwe B., der heute vor dem Landgericht Verden beginnt, wird einen
unerwarteten Verlauf nehmen: Nach Informationen des Bremer
WESER-KURIER (Montag-Ausgabe) will der Angeklagte seine Unschuld
beteuern. Damit verweigert er sich überraschend dem „Deal“, den seine
mutmaßlichen Komplizen bereits im Dezember 2008 mit der
Staatsanwaltschaft schlossen. Die Anklagebehörde wirft B. vor, im
März 2006 in Stuhr zusammen mit 14 weiteren Bremer „Hell“s Angels“
Mitglieder der verfeindeten „Bandidos“ überfallen und schwer verletzt
zu haben. Die übrigen Täter mussten sich deshalb bereits 2008 vor
Gericht verantworten, sie gestanden die Tat. Zuvor hatten
Staatsanwaltschaft und Verteidigung Freiheitsstrafen zwischen 24 und
34 Monaten abgesprochen. Wird in Verden strittig verhandelt, muss
auch der damalige Kronzeuge der Staatsanwaltschaft erneut aussagen:
Der ehemalige Bremer „Hell“s Angel“ Thomas P. war in Stuhr einer der
Täter, 2007 hatte er seine Komplizen auffliegen lassen. Nach seiner
Aussage ist er mit Hilfe des Landeskriminalamtes Niedersachsen
untergetaucht. Wie der WESER-KURIER vorab erfuhr, wird P. in der
kommenden Woche voraussichtlich per Videokonferenz in den
Gerichtssaal geschaltet. Anders sei seine Sicherheit nicht zu
gewährleisten, heißt es in einem Schreiben des Gerichts, „Verrätern“
und „Aussteigern“ wie P. drohe „Verfolgung bis hin zu Rachemorden
durch aktive Mitglieder des Clubs“.

Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de