Weser-Kurier: Zur Rücktrittsankündigung von Axel Weber

Die Opposition wirft Merkel persönliches Versagen
vor. Sie habe Weber nicht ausreichend den Rücken gestärkt, poltert
SPD-Chef Sigmar Gabriel. Damit sei die Chance vertan, Deutschland
personell gewichtiger innerhalb der EU zu positionieren. Das reiht
sich ein in eine grundsätzliche Kritik daran, dass andere Staaten ihr
Sitzenpersonal ins europäischen Rennen schicken, Deutschland aber
eher ausrangierte Länderchefs wie Edmund Stoiber oder Günther
Oettinger. Viel spannender als dieses Personalgerangel aber wird die
Frage sein, ob die Euro-Staaten sich tatsächlich zu einer mit
durchgreifenden Befugnissen ausgestatteten Wirtschaftsregierung
durchringen. Trichet kämpft in diesen Tagen darum, als Teil seines
Vermächtnisses, mit dem er sich einem Europa verpflichtet fühlt, das
sehr viel mehr zusammenrückt. Daran muss sich auch sein Nachfolger
messen lassen.

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