Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Birma

Schon im August hatte sich die Kehrtwende in
Birma hin zu mehr Demokratie angedeutet. Zu dieser waren sich die
Generäle mit Friedensnobelpreisträgerin Aung Suu Kyi öffentlich
begegnet – also jener Frau, die 1990 vom Volk zur Präsidentin gewählt
worden war, dann aber von den Militärs 15 Jahre lang weggesperrt
wurde. Gleichwohl verblüfft, wie schnell die Militärdiktatur jetzt
das Tor in Richtung Westen aufstößt. Dafür steht vor allem der
geplante Besuch der US-Außenministerin Hillary Clinton – Birma stehen
historische Tage bevor. Woher kommt der Wandel, wo doch die Junta
noch vor zwei Jahren friedlich protestierende Mönche niederknüppeln
ließ? Das Regime hat das an Rohstoffen so reiche Land durch seine
starre Haltung über Jahrzehnte abgewirtschaftet. So hing es am Tropf
von China – eine Abhängigkeit, die die Machthaber nun überwinden
wollen. Umgekehrt ist Birma aufgrund seiner geografischen Lage für
die USA von strategischer Bedeutung. Der Westen sollte die Bemühungen
um Demokratie mit allen Kräften unterstützen. Das Volk hätte Frieden
und ein wenig mehr Wohlstand wahrlich verdient.

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