Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu dem Höhenflug der Grünen

Kaufen können sich die Grünen für die
Rekord-Umfragewerte noch gar nichts. Forsa sieht sie gar in Augenhöhe
mit der SPD. Nur nicht übermütig werden – so muss die Devise der
Parteispitze um Claudia Roth und Cem Özdemir lauten. Vor fast zehn
Jahren dachten die Liberalen an einen eigenen Kanzlerkandidaten und
setzten an zum Sprung als Volkspartei. Gut bekommen ist der FDP der
Höhenflug nicht. Der Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte holt
die Grünen auf den Boden der Tatsachen zurück, wenn er von
»Popularitätsblase« und »geliehener Macht« spricht. Seit sechs Jahren
regieren die Grünen im Bund nicht und haben Bürgern nicht in die
Tasche greifen müssen. Auch für bezahlbare Energie sind sie seitdem
nicht mehr verantwortlich. In Meinungsumfragen belohnt der Wähler die
Parteien, die keine Fehler machen, und die ihm nicht wehtun. Da sind
die Fronten klar abgesteckt: Union und FDP bemühen sich im Bund, für
einen Stimmungsumschwung reicht“s nicht. SPD-Chef Sigmar Gabriel muss
sich fragen, warum seine Partei davon nicht profitieren kann. Wähler
suchen die Richtung und finden sie bei den Grünen.

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