Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Obama

US-Präsident Obama lässt im Kongress die
Peitsche knallen. Bei seiner Rede zur Lage der Nation demonstriert er
das Selbstbewusstsein eines politischen Dompteurs, der weiß was er
will. Der deutliche Wahlsieg im November hat bei ihm die Überzeugung
bekräftigt, dass sich die politischen Kraftzentren in den USA
fundamental verschoben haben. Weg von den traditionellen weißen
angelsächsischen Eliten, hin zu einer neuen Koalition aus
Bildungsbürgern, Städtern, Frauen, Latinos und Jungen. Seine
Initiativen reflektieren die Hoffnungen und Wünsche dieses neuen
Amerikas, an dem künftig niemand mehr ungestraft vorbeiregieren kann.
Während Ronald Reagan im Staat die Wurzel alles Übels sah und Bill
Clinton die Ära der »großen Regierung« für beendet erklärte, wirbt
Obama für eine »klügere Regierung«. Der Präsident will gestalten.
Deswegen wirbt er für eine ausgewogene Politik, bei der das Sparen
eine Komponente unter anderen ist. Damit sind die Konflikte mit den
Republikanern programmiert. Nur diesmal findet sich der Präsident in
einer stärkeren Position wieder. Er hat die Amerikaner auf seiner
Seite.

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