Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Giftgaseinsatz in Syrien

Noch steht Aussage gegen Aussage. Aber bei der
Suche nach den Verantwortlichen für den Giftgaseinsatz am 21. August
bei Damaskus mit 1400 Toten kommen langsam, aber sicher Fakten an
Licht. Die zur Neutralität verpflichteten UN-Inspektoren haben,
gewollt oder nicht, wichtige Hinweise zur Schuldfrage geliefert. Sie
haben die Flugbahnen von zwei Giftgasraketen soweit präzisiert, dass
der Schluss daraus relativ zwingend ist. Mit hoher Wahrscheinlichkeit
standen die Abschusseinrichtungen auf dem Hausberg von Damaskus, der
als bevorzugtes Kasernen- und Wohnviertel des Regimes dient. Damit
dürfte der Ausgangspunkt von zumindest zwei der fünf indentifizierten
Raketen vor Bashar al-Assads Haustür liegen. Moskau kündigte gestern
seinerseits den Erhalt von Beweisen für die Urheberschaft der
Aufständischen an. Die will das Außenministerium direkt aus Damaskus
erhalten, aber noch nicht gründlich geprüft haben. Auch diese
Darstellung muss auf den Tisch des Sicherheitsrates, damit sich alle
Welt ein eigenes Bild machen kann. Möglicherweise sehen wir schon
bald klarer.

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