Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Hungerindex

Der Welthungerindex und das
Welternährungsprogramm bringen es auf den Punkt: Dramatisches
Untergewicht und Hungertod müssen nicht sein. Sie können bekämpft und
eingedämmt werden. Zudem: Die gute Nachricht, dass die Zahl der
Hungernden unter eine Milliarde weltweit gesunken ist, ist mit einem
deutlichen »Ja, aber« zu versehen.

– Ja, es sind nur noch 870 Millionen, die nicht satt zu essen
haben.
– Aber immer noch ist jeder achte Mensch Opfer von Armut,
Misswirtschaft, Landraub, Ungerechtigkeit, und neuerdings einer
stark steigenden Produktion von Bio-Kraftstoffen zugunsten der
Reichen und Satten.

Schlimmer noch: Es gelingt uns weder das ganz große Ziel –
weltweite Gerechtigkeit – zu erreichen, noch können wir einen
Zwergstaat wie Haiti retten. Das 2010 von einem Erdbeben und danach
von einer Welle der Hilfsbereitschaft betroffene Land rangiert auf
dem Welthungerindex auf dem drittletzten Platz. Blamabel für uns,
eine fortwährende Katastrophe für die Menschen dort. Es gibt viel zu
besprechen am heutigen Welternährungstag – und ungleich mehr zu tun.

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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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