Kaum waren die Forderungen der Tierschützer
veröffentlicht, setzte der Proteststurm ein. Von der Landtags-FDP
über die Jägerstiftung bis zum Jagdverband meldeten sich die
Kritiker. Für Umweltminister Johannes Remmel dürfte das nur ein
Vorgeschmack auf das sein, was auf ihn zukommen wird, wenn er seinen
Entwurf eines neuen Landesjagdrechts vorstellt. Er wird es niemandem
recht machen können. Zu unterschiedlich sind die Erwartungen seiner
Klientel, der Tierschützer, und seiner schärfsten Kritiker, der
Jäger. Die Forderungen der Tierschutzverbände sind zu radikal, als
dass Remmel sie erfüllen könnte. Den Jägern wird er wegen der
politischen Räson entgegenkommen müssen. Der grüne Minister hat sich
verzockt. Er hat auf das neue Gesetz zu lange warten lassen. Über
Jahre haben sich die Fronten verhärtet. Mittlerweile ziehen die Jäger
juristisch gegen ihn zu Felde. Statt permanenter Konfrontation wäre
eine politische Debatte geboten gewesen. Aber war sie gewollt? Was
auch immer Remmels Ansinnen bei der langwierigen Planung der
Jagdrechtnovelle war, dieser Schuss ging nach hinten los.
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