Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Satiremagazin»Titanic« und dem Papst

Papst Benedikt XVI. wird vermutlich noch nie in
seinem Leben eine Ausgabe des Satiremagazins »Titanic« in seinen
Händen gehalten haben. Damit hat er nichts verpasst. Das Blatt will
witzig sein, provozieren und möglichst viele Exemplare verkaufen.
Diesmal wurde das Oberhaupt von weltweit 1,8 Milliarden registrierten
Katholiken der Lächerlichkeit preisgegeben und schamlos dazu benutzt,
um 100 000 Leser in Deutschland zu unterhalten. Nicht nur die Grenzen
des guten Geschmacks wurden überschritten: Gefühle der Gläubigen
spielen offenbar keine Rolle mehr. Satire darf viel. So hat
»Titanic« bekanntlich noch nie Verständnis gegenüber der katholischen
Kirche und deren Anhängern gezeigt. Alles, was mit dem Christentum
zusammenhängt, ist für die Menschen, die hinter dem Magazin stecken,
Teufelszeug. Aber selbst diese Linie nehmen sie nicht ganz ernst. Die
»Titanic«-Macher wollen nicht vollends auf die Kirche verzichten,
weil ihnen jedes Mittel recht ist, um ihr Heft an den Kunden zu
bringen. Der Vatikan ist mit seiner Klage auf dieses Spiel
hereingefallen. Doviel Beachtung hat »Titanic« nicht verdient.

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