Es ist eine ungewöhnliche Allianz gegen die
Dichtheitsprüfung: CDU und FDP machen gemeinsame Sache mit den
Linken. Letztgenannte wollen Rot-Grün ihre Unabhängigkeit
demonstrieren, das ist klar. Dass aber die Christdemokraten den
Konsens mit Rot-Grün aufgekündigt haben, ist nur auf den ersten Blick
überraschend. Denn warum sollten sie der Minderheitsregierung bei
einer der unpopulärsten Entscheidungen der vergangenen Jahre zur
Seite stehen? Mit dem Widerstand gegen den ungeliebten Kanal-TÜV
lässt sich vor Ort punkten, da fällt eine Kehrtwende leicht. Der
Sprung über den eigenen Schatten ist aber richtig. Man muss gar nicht
erst auf andere Bundesländer verweisen: In jeder OWL-Kommune wird ein
anderer Maßstab angelegt. Während in Vlotho schon Bagger angerückt
sind, wissen Hauseigentümer in Bielefeld zumeist nur aus der Zeitung
vom Kanal-TÜV. Die spannende Frage ist, ob das ungewöhnliche Bündnis
hält oder die Ablehnung lediglich eine Drohgebärde von CDU und Linken
war. Bleibt es beim Nein, wird der Kanal-TÜV aber endgültig zum
Rohrkrepierer.
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Andreas Kolesch
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