Die Ausreden sind bekannt: Die Anderen machen
auch nicht mit. Der Klimaschutz hat es in Zeiten von Schulden- und
Eurokrise nicht einfach. Auch beim Weltklimagipfel wird es nur schwer
gelingen, dass sich die großen Schmutzfinken der Welt darauf einigen,
weniger Schadstoffe in die Luft zu pusten. Der erste deutsche
Umweltminister, Klaus Töpfer, bringt es auf den Punkt, wenn er sagt,
die Amerikaner hätten noch nie verbindliche Ziele akzeptiert. Und
wenn das eine so genannte Supermacht für sich reklamiert, wollen
aufstrebende Staaten wie China und Indien dem in nichts nachstehen.
Der Druck ist nicht groß genug. Erst wenn weite Teile der USA wieder
unter Wasser stehen, wenn in China noch größere Flächen für die
Landwirtschaft nicht mehr nutzbar sind, wird ein Umdenken einsetzen.
Aber nur vielleicht. Denn die Versuchung der reichen Länder ist
groß, ihre Deiche noch höher zu bauen. Und bisher hat es China noch
immer geschafft, Proteste der Bevölkerung mit Gewalt
niederzuknüppeln. Im Fußball kosten Alleingänge viel Kraft. Sie
können aber zum Erfolg führen. Deutschland und die EU sollten
vorangehen.
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