Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Arbeitsbelastung der Polizei

Wenn die Polizeibeamten allein in
Nordrhein-Westfalen mehr als zwei Millionen Überstunden vor sich her
schieben, müssen deren Aufgaben auf den Prüfstand. Fragen sind
erlaubt. Münsters Polizeichef Hubert Wimber hat aber die falsche
Antwort auf eine – wie in vielen anderen Berufen auch – steigende
Arbeitsbelastung seiner Kollegen gegeben. Wenn zu Verkehrsunfällen
mit Beulen am Auto die Streifenwagen nicht mehr ausrücken, geht es
mehr als um die Regulierung des Schadens. Bisher haben sich die
Beteiligten darauf verlassen, dass die Polizisten als neutrale
Instanz den Sachverhalt ermitteln. Ob die Reparatur später 100 oder
10 000 Euro kosten wird, können Laien zunächst gar nicht abschätzen.
Und auch Polizeibeamte können nicht am Telefon entscheiden, wie groß
der Schaden sein wird. Castortransporte, Sport-Großveranstaltungen
und Demonstrationseinsätze treiben doch die Überstundenzahl der
Polizei in die Höhe, nicht die Verkehrsunfälle. Nein, Herr Wimber!
Ihr Vorschlag sollte schnell im großen Sommerloch versenkt werden.

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