Der Versuch der Bundesregierung ist löblich.
Aber eine Spielerkarte allein wird weder die Suchtproblematik lösen
noch ist so der Jugendschutz zu verbessern. Weiterhin locken den
Spieler hohe Gewinne. Die Einsätze werden auch durch die Karte nicht
reguliert. Das Verlieren jeder Münze animiert zu immer höheren
Einsätzen, um den Verlust wieder wett zu machen. Was hindert
minderjährige Spieler daran, sich eine Karte von einem Volljährigen
besorgen zu lassen? Dass etwas geschehen muss, sollte eigentlich klar
sein. In Deutschland sind etwa 260 000 Menschen glücksspielabhängig.
Weitere 275 000 spielen zu viel, ohne dabei süchtig zu sein.
Betroffen sind nicht nur Einzelpersonen, sondern auch Familien, deren
Kinder unter der Spielsucht leiden. Nach ersten Plänen soll die Karte
das gleichzeitige Spielen an mehreren Automaten verhindern, da sie
nur an einem Gerät gültig sein soll. Wer garantiert, dass jeder
Zocker nur eine Karte vom Personal bekommt? Welcher Wirt kann ständig
kontrollieren, ob der Spieler vor dem Gerät auch der Empfänger der
Karte ist? Zu viele Fragen bleiben offen.
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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