Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Entführung Israelischer Jugendlicher

Im Nahen Osten hängt alles mit allem zusammen.
Womöglich auch die Entführung der drei jüdischen Religionsschüler im
Westjordanland mit dem Vormarsch der Isis-Kämpfer im Irak.

Noch gibt es keine offizielle Selbstbezichtigung, doch am
Wochenende bekannte sich ein selbsternannter, im Westjordanland
ansässiger palästinensischer Isis-Zweig zu der Entführung. Diese
Zelle könnte sich aus Mitgliedern des Islamischen Dschihad gebildet
haben, der bislang vor allem für den Raketenbeschuss Israels aus dem
Gazastreifen verantwortlich ist.

Wenn sich dies als richtig herausstellen sollte, könnte die
ohnehin angespannte Lage eskalieren. Israels Ministerpräsident
Benjamin Netanjahu will das Verschwinden der drei jungen Männer in
einem ersten Schritt politisch nutzen. Seine Absicht ist es, die neue
palästinensische Einheitsregierung aus Fatah und Hamas für die
Entführung verantwortlich zu machen und als handlungsunfähig
darzustellen.

Handeln wird Netanjahu bald selbst: Einen zweiten Fall Gilad
Schalit wird Israel mit allen Mitteln verhindern wollen. Mit wirklich
allen Mitteln.

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