Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur NRW-Forstpolitik

Nichts gegen pensionierte Oberstudienräte in
Naturschutzverbänden. Sollten sie auch noch Biologie unterrichtet
haben, um so wertvoller ist ihr Engagement für Feld, Wald und Flur.
Absolut inakzeptabel ist allerdings, was in NRW längst schleichend
geschieht: Die massive Beteiligung grüner Lobbygruppen an politischen
Umweltentscheidungen. Ostwestfalen-Lippe erlebt das hautnah vom
möglichst langwierigen und kostentreibenden Autobahnbau bis zum
schnellen Durchboxen eines in weiten Bevölkerungsteilen ungeliebten
Nationalparks. Umweltminister Johannes Remmel mag noch so sehr von
der Zielsetzung des ehrenamtlichen und bürgerschaftlichen
Naturschutzes überzeugt sein. Er muss auch bedenken: Die Bevorzugung
der einen Interessengruppe ist die Benachteiligung der anderen. Ganz
praktisch: Ein Waldbauer, der mit einem Förster Einschlagpläne
aushandelt, hat es mit einem Profi zu tun und darf ordnungsgemäße
Ergebnisse erwarten. Wenn aber künftig die Stiftung für das Naturerbe
im Wald Regie führt, sind Haupt- und Nebenrollen schon jetzt besetzt.

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