Ostwestfalens CDU ist seit Freitag um ein
Schwergewicht in Berlin reicher. Neben »Mister Europa« Elmar Brok und
Finanzstaatssekretär Steffen Kampeter mag das zwar nur im Sinne von
Macht gelten. Aber die hat es in sich. Linnemann sitzt künftig, wie
Brok, im CDU-Bundesvorstand, aber nicht auf dem Geld, wie Kampeter.
Im Gegenteil: Angela Merkel ist angewiesen auf den neuen
Mittelstandschef und seine Marktwirtschaftler, damit auch künftig
noch die Steuern sprudeln. Linnemann dürfte nicht der Wunschkandidat
der Kanzlerin gewesen sein – und auch das spricht für ihn. In der
Euro-Frage und mit seinem Protest gegen das Mehrwertsteuer-Privileg
für Hotels schon beim verkorksten Regierungsstart 2009 hat der
Paderborner quergeschlagen. Nicht aus Prinzip, sondern aus tiefster
Überzeugung. Die klare kompromisslose Grundhaltung Linnemanns, wenn
es ihm wirklich darauf ankommt, hat am Freitag auch die Delegierten
überzeugt. Sie wollen mit ihm zu alter Größe und neuem politischen
Einfluss finden. Das ist erklärtes Ziel und eine Herkulesaufgabe, vor
der Linnemann, so ist er, einen Riesenrespekt hat.
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