CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe zählt nicht
zur Sorte der Sprücheklopfer. Aber mit seinem Urteil »Gerhard
Schröder ist Putins bestbezahlter Minnesänger« trifft er den Nagel
auf den Kopf. Warum glaubt der SPD-Altkanzler seinen Förderer Putin
in Schutz nehmen zu müssen? Weder die Parlamentswahlen Anfang
Dezember noch die Abstimmung am vergangenen Sonntag waren sauber. Das
wissen viele Russen und haben die Wahlbeobachter wahrgenommen. Und
warum wiederholt Schröder indirekt seine umstrittene Aussage, Putin
sei ein lupenreiner Demokrat? Weiß Schröder überhaupt, was er da von
sich gibt? Damit beleidigt er alle Menschen in Russland, die sich für
Freiheit und den Rechtsstaat in ihrer Heimat einsetzen. Allein Putins
Sprache sagt doch alles. Er verspottet seine Gegner und droht ihnen
mit Vernichtung. Wer es wagt, ihm die Stirn zu bieten, wird von den
Staatsmedien, dem Kreml und der Putin-hörigen Justiz kalt gestellt.
Nur Schröder will davon nichts sehen. Damit stellt er sich selbst ins
politische Abseits. Auf sein Urteil kann man künftig pfeifen.
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