In Nordrhein-Westfalen sollen in diesem Jahr
schwerpunktmäßig Geflügelhöfe auf möglicherweise mit Schadstoffen
belastete Eiern untersucht werden. Das berichtet das Bielefelder
Westfalen-Blatt (Montags-Ausgabe). Diese amtliche Kontrollaktion
unter der Federführung des Landesamts für Natur, Umwelt und
Verbraucherschutz sei bereits vor den aktuellen Funden mit
dioxinähnlichen PCB (Polychlorierte Biphenyle) belasteten Eiern auf
Höfen in Stemwede (Kreis Minden-Lübbecke) und Duisburg geplant
worden, sagte der Leiter des Chemischen und
Veterinäruntersuchungsamts Münsterland-Emscher-Lippe in Münster,
Professor Dr. Peter Fürst (58), der Zeitung. Fürst ist ein
international anerkannter Experte für die Untersuchung und
Beurteilung organischer Verunreinigungen, insbesondere Dioxine in
Lebensmitteln. Kontrolliert würden große und kleine Betriebe mit
Biohaltung sowie konventioneller Haltung, sagte Fürst. Aufgrund der
aktuellen Situation habe sich der Beginn der Schwerpunktaktion
verschoben. Die Eierproben würden zentral für NRW in Münster
untersucht. Die derzeitige Häufung der Funde von belasteten Eiern,
betroffen sind drei Höfe in NRW und drei Höfe in Niedersachsen, sei
auf die hohe Eigenkontrolldichte und die neue Meldepflicht von
überhöhten Werten an die Behörden zurückzuführen, sagte Fürst dem
Westfalen-Blatt. Dies sei vor einigen Jahren noch nicht so gewesen.
Hinsichtlich der sogenannten Dixoneier gebe es für Verbraucher aber
keinen Grund zur Panik. Die betroffenen Chargen seien bekannt und die
Rückrufaktionen liefen. Die erneuten Eierproben auf dem gesperrten
Biohof in Stemwede, die sinkende Werte anzeigten, seien noch nicht
aussagekräftig. Weitere Proben seien notwendig, sagte Fürst. Zudem
stehe die Ursache der Belastung noch nicht fest. Tausende Eier des
Biohofs waren in NRW, Hessen, Berlin, Rheinland-Pfalz und
Baden-Württemberg entdeckt worden.
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