Westfalenpost: Frieden im Namen Benedikts Von Joachim Karpa

Pax vobis. Friede sei mit Euch. Mit dieser
Botschaft ist Papst Benedikt XVI. seit gestern im Libanon unterwegs.
Eine heikle Mission für den Heiligen Vater. Im benachbarten Syrien –
Beirut ist von Damaskus Luftlinie so weit entfernt wie Hagen von
Siegen – herrscht Bürgerkrieg und in Ägypten, Libyen, Jemen und dem
Sudan flammt die Gewalt radikaler Muslime als Antwort auf das
umstrittene Mohammed-Video neu auf.

Rom will den Christen
im arabischen Raum, die meisten Leben im Libanon, Rückhalt geben. Der
arabische Frühling hat sie verunsichert. Nach Ablösung der Diktaturen
kamen islamische Regierungen an die Macht. Den Beweis, sich für
demokratische Strukturen einzusetzen, bleiben sie bislang schuldig.
So ist der Zeitpunkt der Reise ein Glück. Ungewollt.

Das
Oberhaupt der katholischen Kirche kann der Welt friedliches
Zusammenleben von Christen und Muslimen zeigen. Beirut liefert
Beispiele. Glockengeläut löst das Gebet des Muezzins ab. Friedlich.
Alltäglich. Keine Illusion. Auch wenn Benedikt XVI. seit seiner Rede
in Regensburg 2006, in der er den Islam als kriegerisch bezeichnete,
nicht als begnadeter Vermittler gilt, kann er ein starkes Signal
senden. Seine Heiligkeit, die allen Menschen wieder und wieder
zuruft: Pax vobis.

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