Zugegeben, der Begriff „ländlicher Raum“ klingt
nicht gerade sonderlich spannend. Und die vielfältigen Signale, die
aus eben diesen Regionen kommen, geben auch wenig Anlass zur
Ansicht, dass sich daran über Nacht schon etwas ändern könnte. Doch
erinnern wir uns, dass auch das Wort „Heimat“ schon einmal in gar
nicht so weiter Vergangenheit muffig und entsprechend abgeschrieben
war. Erst die Globalisierung hat hier zu einer regelrechten
Renaissance des Begriffes und zu einer neuerlichen Identifikation
geführt.
Ähnliches muss, Ähnliches wird auch mit dem ländlichen Raum
geschehen. Unsere Zukunft ist keine ausschließlich urbane; wir alle
würden daran und damit nicht glücklich werden. Erst das Zusammenspiel
von Stadt und Land sorgt für echte Lebensqualität. Dafür ist es aber
notwendig, den lange vernachlässigten ländlichen Raum deutlich
stärker zu fördern. Dass NRW-Umweltminister Remmel ein 1000 Seiten
starkes Perspektiv-Papier hat erstellen lassen, lässt immerhin
hoffen.
Die Infrastrukturen auf dem Land können nicht denen in den
Großstädten gleichen, doch sie müssen jenes Maß an alltäglicher
Qualität garantieren, die ein Leben auf dem Land überhaupt
ermöglichen. Gelingt das, kann das Dorf ein ganz neues Sehnsuchtsziel
werden. Auch für so manch verwöhnten Städter.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160