Der Papst macht Ernst: Nachdem im Juni bereits
eine Kommission zur Reform der umstrittenen Vatikanbank eingesetzt
worden ist, soll nun auch der dreiste Klüngel im übrigen Kirchenstaat
nachhaltig ausgetrocknet werden. Im Vorfeld hatte Franziskus schon
mit mehr als klaren Worten seine unverhohlene Abscheu vor der
Korruption unter dem Kreuz bekundet.
Auch Papst Benedikt
XVI. hatte sich während seiner Amtszeit ansatzweise darum bemüht, die
schlimmsten Auswüchse der vatikanischen Vetternwirtschaft
einzudämmen. Vielleicht ist er am Ende gerade daran aber auch
zerbrochen und musste – sichtlich geschwächt – den Hirtenstab an
einen robusteren Träger weitergeben.
Als genau dieser
präsentiert sich Franziskus von Beginn an. Was er seit seiner Wahl
vor gerade einmal acht Monaten institutionell angestoßen und
klimatisch verändert hat, muss vor allem jene Günstlinge dramatisch
beunruhigen, die es sich über Jahrzehnte im Gefüge von satten
Schmiergeldern und skrupelloser Vorteilsnahme ausgesprochen bequem
gemacht haben.
Gegen die dämonischen Dimensionen dieses
(alten) Vatikan-Gefüges wirken die möglichen Verfehlungen eines
Limburger Bischofs kaum nennenswert. Und doch muss auch dort das neue
Denken umgesetzt werden.
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